gell - Die Kurzgeschichte

Ein Blick zurück ...

 

Bereits in der Endphase seiner Ministrantenzeit entwickelte Georg Hieber mit seinem Kumpel Richard Schätzthauer die ersten schwäbischen Songtexte. Der Song „Lausbua“ steht wie eingraviert für diese Zeitspanne, war er doch vom Refrain her unschlagbar, auch wenn das Gesamtstück eher nicht so anspruchsvoll daherkommt. Ergebnis hiervon war letztendlich die Gründung der schwäbischen Rockgruppe „gell“ im Jahr 1986.

 

Auch die Lehrzeit bei MAN in Neu-Ulm ging textmäßig nicht spurlos an Georg Hieber vorüber. Aus dieser Zeit stammt z.B. der Song „Moischdr“, in dem Hieber mit dieser Phase und deren denkwürdigen Witzfiguren abrechnet.

 

Die gell-Besetzungen hielten im Prinzip immer ca. ein Jahr, dann wurde umformiert. Der erste Break im Jahr 1987 war einschneidend, da sich Georg Hieber entschloss, selbst das Mikrofon in die Hand zu nehmen. Dies war nur konsequent, denn schließlich war es sein Wortgut, sein Slang, keine schwäbische Mundart im klassischen Sinne. Also war er auch die authentischste Person, die seine schwäbischen Songs am besten nach außen transportieren konnte. Die Hauptgitarrenarbeit übernahm ab diesem Zeitpunkt „Jojo“ Kast, der schon fast funkige Elemente in die Stücke miteinbrachte. Festgezurrt wurde diese Zeit mit dem ersten (und letzten) Demo-Tape von gell, das natürlich aus heutiger Sicht hörtechnisch grenzwertig erscheint. Aber es war ein Tape, man befand sich schließlich immer noch im Zeitalter des „Kassädda-Degg-Rock“ und die Band war mächtig stolz, mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln die Songs auf Kassette verewigt zu haben. Schallplatten produzierten schließlich andere genug.

 

1988 vollzog sich ein kompletter Umbruch in der Band. Mit Georg Hieber machte sich eine völlig neue Mannschaft auf den musikalischen Weg. Allen voran Marco Rehak, dessen Gitarrenarbeit doch hörbare Spuren hinterließ und die Richtung angab, in der es mit gell fortan gehen sollte. Schade, dass es aus dieser Phase kein vernünftiges Hördokument gibt.

 

Die bühnenaktive Zeit von gell beschränkte sich auf den Zeitraum 1986 bis 1989.

Da sich die Band danach auflöste, konzentrierte sich Georg Hieber mehr auf seine anderen künstlerischen Ambitionen (Fotografie, Collagengestaltung, etc.). Nach der Bandphase fand noch ein offizieller Benefiz-Gig von Georg Hieber zusammen mit dem Liedermacher Franz Klarer in Ulm statt. Spätestens mit Beginn seines Studiums im Jahr 1993 war das Thema aktive Musiziererei erst einmal Geschichte und Georg Hieber befand sich abseits der lokalen Musikszene. Dies änderte auch der Jobantritt 1998 in Neu-Ulm nicht.

 

Urplötzlich, wie aus dem Nichts, zum 30jährigen gell-Jubiläum im Jahr 2016, ließ Georg Hieber gell wieder auferstehen, wenn auch nicht mit aktiven Mitmusikern... er veröffentlichte die gell-Homepage sowie die neuen Songs "KATZA ROCK SCHDAR" und "FRAU VOM MOND" samt Videos.

 

Zum 35jährigen Jubiläum der Demo-Kassette "SCHWOBA ROCK" erfolgte endlich die Digitalisierung der sich darauf befindenden Lieder.

Durch eine Anfrage des mundARTradios "angestachelt", veröffentlichte Georg Hieber schließlich die kultigen Songs der Kassette. Zwar nicht in Form einer physischen CD, aber immerhin zum Streamen.

 

Aufgrund der "Beschäftigung mit dem alten Material" entstand der neue Song "DES WAR, WIA'S WAR", eine Art "Rückblick-Hymne" und das Instrumentalstück "Zom Schluß isch jeder aloing", veröffentlicht im Jahr 2024.

 

Alles authentisch, nicht perfekt und mit den vorhanden Möglichkeiten von Georg Hieber als Einzelkämpfer selbst umgesetzt und produziert.

 

Das Herz von Georg Hieber schlug immer schwäbisch, die „gell-Idee“ begleitet ihn und ist für ihn nach wie vor eine Art „Zustand“.

 

Und wer weiß: Vielleicht gibt es ja weitere neue gell-Songs und in diesem Leben ja doch noch einmal eine bühnenaktive Band mit dem Namen gell?!

 

Wie würde man neudeutsch sagen?

Stay tuned (Bleibad drah)!

 

Übrigens: der "Igel", das Maskottchen von gell, ist seit März 1987 mit von der Partie.

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